Leistenbruch
Die Bauchdecke besteht aus der Haut, dem Unterhaut- und Bindegewebe, den Muskeln, Sehnen sowie dem Bauchfell und dient zur vorderen und seitlichen Begrenzung des Bauchraumes. Sie hat eine wichtige Aufgabe für die Beweglichkeit des Rumpfes. Es kann aber vorkommen, dass sich dort, wo die verschiedenen Schichten der Bauchdecke ineinander übergehen, eine Schwachstelle bildet – eine Lücke in der Bauchdecke entsteht und Teile des Darms hervortreten. Das passiert meistens dort, wo der Samenstrang durch die Bauchdecke durchgeht.
Operationsmethoden
Der Leistenbruch wird dabei von außen über einen etwa 5 cm langen Hautschnitt mit Nähten verschlossen. Ist das Gewebe zu sehr geschwächt, muss ein Kunststoffnetz eingesetzt werden. Diese Methode wird vornehmlich bei erstmaligen einseitigen Leistenbrüchen durchgeführt. Der Vorteil der offenen Nahttechnik liegt darin, dass sie komplikationsarm ist und im Bedarfsfall auch in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) vorgenommen werden kann. Diese Methode ist seit vielen Jahren in Verwendung und weist eine sehr geringe Rückfallsrate auf.
Über drei kleine Hautschnitte werden die dünnen Instrumente in die Bauchhöhle gebracht. Die Bruchpforte wird durch Anbringen eines Kunststoffnetzes von innen verschlossen. Diese Technik wird bei einer Wiederholung des Bruches (Rezidiv) und bei beidseitigen Leistenbrüchen bevorzugt. Der Vorteil liegt darin, dass die Patienten schneller körperlich belastbar werden und etwas früher Sport betreiben können.