Zwerchfellbruch & Refluxkrankheit (Sodbrennen)
Symptome
Die häufigsten Symptome dieser Erkrankung sind Sodbrennen, ein vermehrtes saures (Magensaft) oder bitteres Aufstoßen, ein dumpfer Schmerz oder Druck hinter dem Brustbein der besonders nachts auftritt (bei bis zu 50% der Betroffenen). Subjektives Empfinden von Herzbeschwerden, kann bei (bis zu) 15 Prozent der Betroffenen auf eine Refluxerkrankung zurückgeführt werden. Neben diesen ösophagealen Symptomen können auch pharyngeale Symptome wie Schluckstörungen, morgendliche Heiserkeit (eine belegte Stimme) oder ein Globusgefühl (Druckgefühl im Hals) vorliegen.
Eine der Ursachen dieser Erkrankung ist der Zwerchfellbruch, welcher durch die Vergrößerung jener Lücke am Zwerchfell entsteht (Abb. 1), die normalerweise dem Durchtritt der Speiseröhre dienen sollte.
Der Speiseröhrenschließmuskel kann durch eine vergrößerte Zwerchfelllücke (Zwerchfellbruch = Hiatushernie) in den Brustraum verlagert sein. Bei sehr großen Brüchen können sogar Teile des Magens in den Brustkorb gelangen. Bei nahezu allen Patienten mit einer Refluxerkrankung liegt ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) vor.
Begünstigende Faktoren des Refluxes sind Übergewicht, Alkohol, Nikotin und stark fett- bzw. zuckerhaltige Nahrungsmittel aber auch späte Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen.
Die Folge von Reflux ist eine Schädigung der Schleimhaut in Form einer Speiseröhrenentzündung (= Refluxösophagitis). Eine länger bestehende Refluxösophagitis kann in eine sogenannte Barrett-Ösophagitis übergehen, welche in weiterem Verlauf ein Risikofaktor für eine bösartige Entwicklung sein kann.
Grundsätzlich sind heute sowohl medikamentöse als auch die chirurgische Therapie in der Behandlung der Refluxerkrankung etabliert. Therapieziele sind eine baldige Beschwerdefreiheit und die Vermeidung von Komplikationen. Zunächst sollte der Patient einige allgemeine Maßnahmen wie die Änderung der Essgewohnheiten (mehrere kleine Mahlzeiten, die letzte Mahlzeit mehr als vier Stunden vor dem Schlafengehen, Vermeidung von Nikotin u. Alkohol, keine fettreichen Speisen) und eine Erhöhung des Kopfteiles des Bettes beim Schlafen, befolgen.
Die primäre Therapie der Wahl bei Refluxerkrankung ist eine medikamentöse Therapie. Die Indikationen zum chirurgischen Vorgehen sind einerseits der unzureichende Erfolg der medikamentösen Therapie aber auch große Hiatushernien und Lungenprobleme (chronischer Husten, Asthma), chronische Entzündung des Rachens.
Die chirurgische Therapie erfolgt heute fast ausschließlich laparoskopisch. Über 4 bis 5 nur 1 cm große Schnitte in der Haut werden die Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht. Danach wird einerseits die große Lücke am Zwerchfell, dem Durchmesser der Speiseröhre entsprechend, eingeengt und andererseits aus Magengewebe eine Manschette um die Speiseröhre am Übergang in den Magen gelegt.
Dadurch wird die Schließmuskelfunktion unterstützt, sodass der Magensaft nicht mehr in die Speiseröhre fließen kann. Dieses Verfahren ist schmerzarm, der Patient kann schon am Abend des Operationstages wieder Nahrung zu sich nehmen und der stationäre Aufenthalt beträgt durchschnittlich 2-5 Tage.